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Das Regionale Jugendsinfonieorchester im «Spanisch»-Fieber

In der heutigen Zeit könnte es einem schon spanisch vorkommen, wenn Jugendliche kein Smartphone, sondern ein Musikinstrument in den Händen halten. Musik bringt Menschen schon seit Jahrhunderten zusammen und verbindet Generationen. Sie fördert vor allem im Jugendalter die positive Entwicklung von Kreativität und Sozialkompetenz. Darum sind die Projekte und Visionen von «RJSO», dem Regionalen Jugendsinfonieorchester Solothurn, eine gute Sache.

Die Idee von «RJSO» besteht darin, den fortgeschrittenen Schülern der Musikschulen in den Regionen Solothurn und Grenchen eine Plattform zu bieten. Das gemeinsame Musizieren auf hohem Niveau steht dabei im Zentrum. Andreas Moser ist Musikschulleiter von Grenchen und stolz darauf, dass seine Schülerinnen und Schüler regelmässig an den Projekten von «RJSO» teilnehmen. Dies sei eine grossartige Ergänzung zu den bereits bestehenden Ensembles, betont er.

Dirigent Ruwen Kronenberg als musikalischer Leiter

Ruwen Kronenberg wuchs in Grenchen auf und besuchte das Lehrerseminar in Solothurn, um seiner wahren Berufung, der Musik, folgen zu können. Heute versucht er mit Leidenschaft und Engagement, die Musikschüler mit den Geheimnissen der verschiedenen Instrumente vertraut zu machen. Kronenberg ist der aktuelle Leiter des Streicher­ensembles der Musikschule Grenchen, Dirigent des Stadtorchesters Grenchen sowie des Regionalen Jugendsinfonieorchesters.

Auf der Bühne kannte er zuerst die Perspektive des Geigers. Er musste sich daran gewöhnen, als Dirigent mit dem Rücken zum Publikum zu stehen.

Sein Beruf erfordert ein hohes Mass an Konzentration. Er muss sich darauf verlassen können, dass die Musizierenden das Geprobte möglichst gut umsetzen. Das Orchester wiederum muss ­Gewähr haben, dass der Dirigent nicht unerwartete Dinge tut oder gar falsche Einsätze gibt. Obwohl man ihn nicht hört, hat er eine grosse Verantwortung für das Gelingen eines Konzertes.

Das Projekt «RJSO» war schon immer sein Traum, der sich nun verwirklicht. Für Ruwen Kronenberg bedeutet es pure Freude und Glück, zu sehen und zu hören, wie sich mit den Jahren aus einem besseren «Schüler-Orchester-Sound» ein richtiger Orchesterklang entwickelt hat. Das Schönste sei vielleicht der Umstand, dass die Mehrheit der Mitspielenden sich jedes Jahr wieder anmeldet und sich erneut gemeinsam mit ihm auf eine musikalische Reise begibt.

Freude für das Publikum

Im September begibt sich «RJSO» musikalisch nach Spanien und wagt sich zum ersten Mal in seiner noch jungen Geschichte an eine Sinfonie. Diese grosse musikalische Form ist der Inbegriff von Orchestermusik. Im zarten Alter von 18 Jahren schrieb Juan Crisóstomo de Arriaga 1824 seine einzige Sinfonie, die von jugendlichem Übermut nur so strotzt. Nebst diesem Hauptwerk wird mit der 1. Carmen-Suite von Georges Bizet eines der charakteristischsten spanischen Werke zu hören sein. Dies, obwohl der Komponist selbst Franzose war. Im pompösen «Intermedio» aus der Zarzuela (span. Operette) «La Boda de Luis Alonso» von Jerónimo Giménez kommen sogar Kastagnetten zum Einsatz.

Man kann sich also auf ein bemerkenswertes musikalisches Erlebnis im Parktheater Grenchen und im Konzertsaal Solothurn freuen.

Anmeldungen zu «RJSO» von jungen Musizierenden werden sehr gerne auf der Website www.rjso-so.ch entgegengenommen. «RJSO» ist auch sehr dankbar für Sponsoren, Gönner und Spender, welche das Projekt unterstützen.

© 2022 Grenchner Stadt Anzeiger,  23.02.2022 Text von: Sarah Weya


Bild: Das Regionale Sinfonieorchester hat Auftritte in Grenchen und Solothurn. (zvg)

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